Kreisverband Hochtaunus

Veranstaltungsankündigung zur Planung neuer Gewerbegebiete in Kronberg

BUND fordert Streuobstwiesen statt neuer Gewerbegebiete

Streuobstwiesen-Obstbaum in voller Blüte Streuobstwiesen-Obstbaum in voller Blüte  (Foto: Nentwig/BUND)

Kronberg im Juli 2023. Unter dem Titel „Streuobstwiesen statt neuer Gewerbegebiete“ lädt der Ortsverband Kronberg des Bund für Umwelt und Naturschutz Hessen e.V. (BUND) am 11. Juli um 19 Uhr die Kronberger Bürger*innen zu einer Informationsveranstaltung in die Kronberger Stadthalle Raum Feldberg II ein.

Vor der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung möchte der BUND die Probleme für Natur und Landschaft aufzeigen, die von der Planung neuer Gewerbegebiete am Kronberger Stadtrand ausgehen.

Dabei sollen Wege einer nachhaltigen Stadtentwicklung dargestellt und über Alternativen diskutiert werden.

Der Eintritt ist kostenlos.

 

Der Ortsverband Kronberg des Bund für Umwelt und Naturschutz Hessen e.V. ist entsetzt über die Pläne des Kronberger Magistrats, drei neue Gewerbegebiete mit 159.000 qm am grünen Stadtrand auf den Weg zu bringen und kritisiert diesen Antrag von Stadtrat Wolf aufs schärfste. Laut dem Kronberger BUND Vorsitzenden Jochen Kramer befindet sich dort, wo neue Gewerbeflächen geplant sind, mit den Kronberger Streuobstwiesen das ökologische Tafelsilber Kronbergs, denn „Streuobstwiesen stehen unter Naturschutz!

Da sie zahlreiche Pflanzen- und Tierarten beherbergen, sind sie für die Artenvielfalt von herausragender Bedeutung. Sie prägen die Kronberger Kulturlandschaft und gehören laut UNESCO zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands.“

Aus Sicht des BUND tut die Stadt Kronberg ohnehin viel zu wenig für den Natur- und Artenschutz und würde bei einem Beschluss des Magistratsantrags, mit der daraus folgenden Zerstörung, unwiederbringlich ökologisch wertvolle Flächen, sowie den Kultur- und Landschaftsraum den Profitinteressen opfern.

Das Ziel des Kronberger Klimaschutzkonzepts bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen, würde durch die geplanten neuen Gewerbeflächen laut Jochen Kramer zudem unerreichbar. „Die unversiegelten Böden binden Kohlenstoff und schützen vor dem Klimawandel, sie sind auch Kaltluftentstehungsgebiete und helfen bei der Klimaanpassung, wie Kramer betont, der sich auch für den Erhalt der Ackerflächen aussprach: „Das sind gute Böden, auf ihnen kann auch im Klimawandel Nahrungsmittelanbau funktionieren, wo andernorts Dürre herrscht.“ Der BUND hält die Entwicklung neuer Gewerbeflächen in den bestehenden Gewerbegebieten für möglich und weist darauf hin, dass bereits im Stadtentwicklungskonzept Potentialflächen in den bestehenden Gewerbegebieten benannt wurden.

In Anbetracht der freiwerdenden Flächen von Procter & Gamble, ist es aus Sicht des BUND völlig absurd, eine zusätzliche Planung neuer Flächen für Gewerbe zu Lasten von Natur, Landwirtschaft und Freiraum vorzunehmen; zumal der Landesentwicklungsplan Hessen die Priorität der Innenentwicklung, also im bebauten Stadtraum vorsieht.

Der Vorsitzende des BUND Kronberg sieht bei den Plänen auch ein Problem des Vertrauensverlustes in die Zuverlässigkeit von Politik. „Wenn Politiker und Parteien vor den Wahlen beteuern, dass sie die Kronberger Streuobstwiesen erhalten wollen, dann sollten sie nach der Wahl auch so handeln.“ Problematisch sieht Kramer auch die Wirkung auf die Bürgerbeteiligung, da Kronbergs Bürger*innen im Stadtentwicklungskonzept neue Gewebegebiete abgelehnt haben.

Unter Hinweis auf die für Kronberg sehr weitreichenden Folgen eines Beschlusses des Magistratsantrags und dem kurzen Zeitraum bis zur Beschlussvorlage in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 20. Juli, appelliert der BUND daher an Kronbergs Stadtverordnete den Beschluss aufzuschieben und zunächst mit Kronberger Bürger*innen in einen Dialog zu treten.


Pressekontakt: Jochen Kramer, Vorsitzender BUND Kronberg. Mobil: 0163-7430372. Mail: bund.kronberg@bund.net

Streuobstwiesenpflege

Blühstreifen auf der BUND-Streuobstwiese

Bei sehr warmen Temperaturen hat der Ortsverband Kronberg am 19. Juni 2021 die Mahd seiner Streuobstwiese in Angriff genommen. Durch das recht feuchte Frühjahr war das Gras bereits hoch aufgewachsen. Doch dank des verwendeten Balkenmähers konnte die Wiese zügig gemäht werden. Um den Insekten Rückzugsräume zu bieten, blieben an den Rändern der Wiese Grasstreifen stehen, die erst beim nächsten Mal geschnitten werden. Auch der angelegte Blühstreifen wurde stehen gelassen. Dieser wurde vor drei Jahren angelegt und zeigt sich u.a. mit Natternkopf und Lichtnelke noch immer sehr blütenreich. Nach der Mahd wurde das Gras abgetragen. Durch das Abtragen des Mahdgutes entzieht man der Wiese Nährstoffe, so dass der Boden magerer wird und der Aufwuchs damit artenreicher. Durch die geringeren Nährstoffe im Boden kann das Gras nicht mehr so schnell hoch wachsen und verdrängt damit die Blütenpflanzen nicht so stark. Diese partielle Mahd mit anschließendem Abtragen des Mahdgutes bietet sowohl für Insekten als auch für Vögel, die kurz gemähte Wiesen zur Nahrungssuche benötigen, einen Lebensraum.

Der BUND Kronberg hat Neuigkeiten für Sie!

Der BUND Kronberg stellt sich vor

Der Ortsverband des Bund für Umwelt- und Naturschutz in Kronberg ist Basisdemokratisch organisiert. Global denken, lokal handeln, ist ein wesentlicher Orientierungsrahmen des Ortsverbandes, der im Verbund mit dem BUND Landesverbandes Hessen und den weiteren Ortsverbänden im BUND Kreisverband Hochtaunus aktiv ist.

Der Ortsverband befasst sich mit dem Schutz der natürlichen Lebensbedingungen, dem Schutz des Lebensraums der Pflanzen- und Tierwelt, des Bodens, der Wälder und Wiesen, der Gewässer, der Luft, der Lärmminderung. Insbesondere der Schutz der in Kronberg besonders Artenreichen Streuobstwiesen und Auen sind eine wichtige Aufgabe des Ortsverbandes.

Die Information und die Vermittlung über die Natursituation und die ökologischen Zusammenhänge sind ein wichtiges Ziel des BUND Kronberg.

In der Pflege und Gestaltung der Streuobstwiese des Ortsverbandes wirken Theorie und Praxis zusammen. Die jährliche Ernte, die Verarbeitung und der Verkauf der Früchte auf dem Apfelmarkt, sind ein jährlicher Höhepunkt der Aktivitäten des Ortsverbandes.

Im Rahmen seiner Bachpatenschaft mit der Stadt Kronberg für das Obere Rentbachtal, beobachtet der Ortsverband den Zustand des Rentbachtals und säubert regelmäßig Bach und Aue.

Nicht zuletzt aufgrund seiner vielfältigen Betätigungsfelder, freuen sich die Aktiven stets über die Unterstützung und auf die Zusammenarbeit mit weiteren Mitgliedern des BUND.

BUND Kronberg erinnert an Kronberger Kulturlandschaft

Der BUND OV Kronberg erinnerte in einem Schreiben an Bürgermeister Temmen an die ausstehende Beantragung der Mitgliedschaft Kronbergs im Landschaftspflegeverband (LPV) des Hochtaunuskreises und bedauert, dass diese wichtige Unterstützung der Pflege der Kronberger Kulturlandschaft noch immer fehlt.

Besonders die alten Streuobstwiesen, die noch zahlreich rund um Kronberg vorkommen, verdienen es, erhalten und gepflegt zu werden. Für diese Pflege kann die Mitgliedschaft im LPV eine wichtige Unterstützung darstellen. Leider ist Kronberg aber trotz eines Stadtverordnetenbeschlusses aus dem Oktober 2016, in dem die erneute Mitgliedschaft der Kommune beschlossen wurde, nach wie vor kein Mitglied im LPV.

Der BUND OV Kronberg spricht sich klar für eine Mitgliedschaft der Kommune im LPV aus. Die biologische Vielfalt in Kronberg kann davon nur profitieren.

Nachtrag: Dem BUND OV Kronberg liegt inzwischen die Rückmeldung von Bürgermeister Temmen zur Mitgliedschaft der Kommune im LPV vor. Demnach erfolgte die Anmeldung Kronbergs zum LPV im Februar ohne bisherige Rückmeldung aus dem Landratsamt.

Machen Sie bei uns mit - rufen Sie uns an!

Vorsitzender

Jochen Kramer, BUND Ortsvorsitzender Kronberg

Jochen Kramer

Vorsitzender OV Kronberg
E-Mail schreiben Mobil: 0163-7430372