Kreisverband Hochtaunus

Die Kröten brauchen Helfer - auch 2024 wieder

Wenn sich die Kröten ab März auf die Wanderung zu ihren Laichgewässern machen, brauchen sie an manchen Stellen Helfer, die sie sicher über Straßen bringen. Ab Anfang/Mitte März suchen wir wieder engagierte Helferinnen und Helfer, die für 1-2 Stunden ab Beginn der Dunkelheit Zeit haben. "Wir hoffen, dass wir auch diesem Jahr mit vielen Helfern das Totfahren zahlloser Tiere auf ein Minimum reduzieren können", so die BUND-Krötenrettungsbeauftragte und Organisatorin der Aktion Heike Bergmeier. Erwachsene, Jugendliche und Eltern mit Kindern ab Grundschulalter können mitmachen. Wer hat Lust, sich daran zu beteiligen und an einigen Abenden Straßenabschnitte nach Kröten auf der Wanderung abzusuchen? Seien Sie dabei, wenn es auf Tuchfühlung mit unseren geschützten Amphibien geht! Wichtig ist die Bereitschaft zuverlässig und verantwortungsvoll mehrmals in den rund vier Wochen Wanderungszeit zu kommen und ein paar Regeln zum Schutz der Tiere zu beachten.

Wer neu dabei ist und gerne mithelfen möchte, sendet eine Mail an Heike Bergmeier (Mailadresse: kroetenrettung-hg@ov-badhomburg.bund-hessen.net). Treffpunkt ist in Dornholzhausen am Tannenwaldweg, Ecke Güldensöllerweg. Die Einteilung der Helfer erfolgt über einen Terminplan. Für Verschiebungen bei zu kaltem Wetter und die Meldung der "geretteten" Kröten gibt es eine WhatsApp-Gruppe.

Bilanz Krötenrettung 2023

Bei der Krötenrettungsaktion 2023  konnten mehr als 1800 Kröten, Frösche und Salamander sicher über die Straße gebracht werden. Im Waldweg waren es 360 lebende Tiere, auf dem Tannenwaldweg sagenhafte 537 Amphibien, im Güldensöllerweg unterer Bereich 246, Mitte 236 und oberer Bereich 437 - zumeist Erdkröten. Der Anteil an Männchen lag bei 37%, einzelne Weibchen bei 12% und Doppeldecker bei 47%. Leider wurden auch 44 überfahrene Tiere gezählt.

Insgesamt haben die Bestandszahlen in den letzten Jahren leider tendenziell abgenommen. Insbesondere im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren haben sich die Zahlen im Bereich Güldensöllerweg etwa halbiert (2018 /2019: jeweils mehr als 2.000 Tiere; 2022: 1.057 Tiere; 2023: 919 Tiere). Dieser Bereich wurde jährlich gleichbleibend von Helfern abgesucht und stellt damit eine verlässliche Datenbasis dar. Daher ist es wichtig, die Krötenrettungsaktion auch weiterhin fortzusetzen.

Vielen herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Helfer in 2023, die bei allen möglichen Wetterbedingungen zuverlässig geholfen haben!

Ein aktueller Bericht zur Aktion war unter anderem am 5.4.2023 in der Bad Homburger Woche zu finden (Link zum Artikel). 

Auch 2024 freuen wir uns wieder über viele engagierte Helfer.

"Krötenwissen"

 (Dr. Mareike Possienke)

Die Erdkröte (Bufo bufo) gehört zur Klasse der Amphibien. Sie ist eine der häufigsten Amphibienarten und kommt in fast ganz Europa vor.

Man kann die Erdkröte erkennen an ihrer bräunlichen Haut, die von vielen Warzen bedeckt wird. Auf der Unterseite ist sie heller gefärbt. Weibchen werden bis zu 12 cm groß, Männchen bis zu 9 cm. Männchen sind nicht nur kleiner, sondern auch an schwarzen Schwielen an den Fingern zu erkennen.

Erdkröten sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur schwankt und sie sich bei kaltem Wetter kaum bewegen. Tagsüber ruhen die Tiere versteckt z.B. unter Laub oder in Erdlöchern. In der Dämmerung wärmerer Abende werden sie dann aktiv.

Erdkröten benötigen in ihrem Lebensraum Gewässer wie Teiche oder Seen mit mindestens 50 cm Tiefe. Dabei sind sie allerdings recht anspruchslos und die Wasserqualität ist ihnen nicht so wichtig. Zu diesen Gewässern ziehen sie gleichzeitig im Frühling (ab etwa Mitte März). Bereits auf der Wanderung oder spätestens am Teich versuchen die Männchen, sich an ein Weibchen zu klammern. Da es etwa 3-mal so viele Männchen wie Weibchen gibt, findet nicht jedes Männchen eine Partnerin. Jedes Weibchen kann 3000 bis 6000 Eier legen. Aus diesem Laich entwickeln sich Kaulquappen. Nach 2-3 Monaten wachsen diesen Beine und Lungen und sie gehen an Land. Erst mit 3 bis 5 Jahren können sie sich fortpflanzen und selber Nachwuchs bekommen. Sie können etwa 10 Jahre alt werden.

Mit bloßen Händen sollten Kröten nicht angefasst werden, da ihre Haut eine Flüssigkeit (Sekret) abgibt, dass die Haut reizen kann.

Die Erdkröte steht - wie die meisten Amphibien in Deutschland - unter Schutz („besonders geschützt“: bedeutet Verbot des Fangens, Verletzens und Tötens).

Krötenwanderung

Heike Bergmeier

Projektkoordinatorin
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