Waldzustand Hochtaunus

Gemeinsam mit Revierförster Axel Dreetz haben wir uns ein Bild vom Zustand des Waldes um Schmitten gemacht. Von besonderer Bedeutung ist hier der Schädlingsbefall, der nun sowohl auch 160-180 Jahre alte Buchen betrifft. Da in einigen Bereichen inzwischen etwa die Hälfte des Altbestandes betroffen ist, und nun auch Gefahr für Wanderer durch abfallende Äste besteht, ist massive Flächenrodung notwendig. Hiermit soll die Ausbreitung der Borkenkäfer verhindert werden.
Im Taunus werden vorrangig Bereiche gerodet, die vom Borkenkäfer befallen sind. Da die einzelne Untersuchung der Bäume sehr zeitintensiv ist, werden die Förster bei deutlich erkennbaren Trockenschäden durch die Forstwirte und Maschinenführer unterstützt. Diese Rodungen werden durch Unternehmen durchgeführt und von Hessen-Forst überwacht. Da die Flächen schnell wieder zuwachsen, ist das Wild langfristig kaum betroffen, und Trockenholzbäume werden bewusst für z.B. Spechte und Fledermäuse stehengelassen.
Hoffnung liegt im Umbau des Waldes auf mehr Mischwald mit klimaresistenteren Baumarten, der schon einige Jahre im Gange ist. Dies ist auch für Holzernte-Unternehmen wichtig, da der absterbende Wald hier insbesondere Sorgen um Arbeitsplätze bereitet.
Obwohl Initiativen zur Wiederaufforstung im Gange sind, besteht immer noch die Sorge, dass das Baumsterben weitergeht. Um dies zu verhindern, müssen jedoch die entsprechenden Daten vorliegen, damit die Faktenlage klar ist. Daher unsere Forderung an die lokale Politik: Es Bedarf einer intensiven Beobachtung, Analyse und transparenter Information über den Zustand des Waldes. Ein Vorbild für die lokale Ebene kann hier die Bundeswaldinventur vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sein. Insgesamt müssen die erforderliche Mittel für detaillierte Bestandsaufnahmen und Analysen bereitgestellt werden, damit dem Baumsterben entsprechen angegangen werden kann.
"Haus im Wald"
Spendensammlung für Klage

Nachdem die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) die Anbahnung des Bauvorhabens „Haus im Wald“ im Schmittener Wald weiter vorangetrieben hatte, hatte der BUND Ortsverband Schmitten Akteneinsicht genommen. Nach Auswertung der Unterlagen hat der BUND eine Klage ausführlich geprüft und nun beschlossen, gerichtlich gegen das Projekt „Haus im Wald“ in der Gemeinde Schmitten vorzugehen.
Um aus einem nicht mehr bewohnbaren, einfachen Wochenendhaus im Außenbereich, für das laut Baugesetzbuch grundsätzlich keine Baugenehmigung erteilt werden kann, ein Gebäude mit Seminarräumen und Apartments machen zu können, hat die EKFS einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erstellen lassen. Auch dieser ist, nach Ansicht des BUND, nicht rechtskonform. Ein Seminargebäude stellt außerdem, gegenüber einer einfachen Wochenend-Wohnnutzung, eine erhebliche Erweiterung mit starken Auswirkungen auf den Naturraum Wald dar. Wald war schon immer und ist auch heute – insbesondere im Hinblick auf die allerorts sterbenden Wälder durch die Klimakrise - ein besonders zu schützender Lebensraum, der durch dieses Bauvorhaben erheblichen Schaden nehmen würde.
Dem Vernehmen nach, freut die Entscheidung des BUND viele Bürgerinnen und Bürger, die dem Bauvorhaben kritisch gegenüber stehen. Einige haben sich zur ortsansässigen Bürgerinitiative „Kein Haus im Wald“ zusammengefunden.
Überschlägige Schätzungen lassen Kosten in fünfstelliger Höhe erwarten, die der BUND als spendenfinanzierte Naturschutzorganisation nicht aus eigenen Mitteln aufbringen kann. Für das Gerichtsverfahren bittet der BUND nun um Spenden. Der BUND OV Schmitten konnte sich bereits über erste Spendenzusagen freuen und hofft auf die tatkräftige Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger, um die notwendige Summe für die ersten gerichtlichen Schritte einwerben zu können.
Spenden zur Unterstützung der Klage „Kein Haus im Wald“, können auf das Konto des BUND OV Schmitten bei der Frankfurter Volksbank eG, eingezahlt werden.
IBAN: DE07 5019 0000 6001 3570 24
Ansprechpartner:
Hermann Schlanke (1. Vorsitzender)
Brunhildensteg 19
61389 Schmitten - Oberreifenberg
Tel.: 06082 463106
E-mail: hermannschlanke(at)o2mail.de
Martin Degen
Philosophenweg 20
61389 Schmitten
Tel.:06084 948911
E-mail: martin.degen(at)bund-hochtaunus.de