Sie sind Lebensraum seltener oder bedrohter Arten, wie dem Gartenschläfer, Gartenrotschwanz und Steinkauz. Aus Zeitmangel, Nutzungsaufgabe oder wegen fehlender Fördermöglichkeiten werden Streuobstbestände vielerorts nicht ausreichend gepflegt.
Fehlende bzw. nicht fachgerechte Pflege führt dazu, dass die Bestände überaltern und aus der Landschaft verschwinden. Dabei ist über Jahrzehnte bestehendes und gepflegtes Streuobst besonders reich an alten Obstsorten, Totholz und Kleinstrukturen, auf die eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleintieren angewiesen sind.
Sie möchten Ihren Beitrag zum Schutz dieses wertvollen Lebensraums leisten? Dieser BUND-Tipp liefert Ihnen Ideen, wie Sie selbst aktiv werden können.
Streuobstfläche pachten und pflegen
Damit Streuobst seinen naturschutzfachlichen Wert entwickeln kann, braucht es Zuspruch: Vom Baumschnitt über den Erhalt des Grünlands durch Mahd oder Beweidung bis zur Obst-Ernte ist es auf die Pflege durch uns Menschen angewiesen. Auch im Hochtaunuskreis sind Städte und Gemeinden im Streuobstschutz aktiv.
Sie sind neben privaten Besitzern, die unter Zeitmangel leiden, geeignete Ansprechpartner, wenn Sie bereits eine Streuobstfläche besitzen oder eine pachten möchten.
Oft werden auch BUND Ortsverbände angesprochen, wenn Mitglieder in die Jahre kommen und ihre Wiesen in gute Hände verkaufen oder verpachten möchten.
Einige BUND Ortsverbände Städte und Gemeinden sowie bieten Beratung zu Pflege und Fördermaßnahmen an und andere betreiben eine Streuobst-Börse, damit zukünftige Pächter*innen und Streuobst zusammenfinden.
Schauen Sie auch beim Landschaftspflegeverband Ihres Landkreises vorbei und informieren sich über die Möglichkeiten. Alternativ finden Sie Informationen bei Ihrer Kreis- und Kommunalverwaltung oder bei Ihrem BUND vor Ort, welche Möglichkeiten des Streuobstschutzes bestehen.
Eine Börse für Inserate und Gesuche nach Flächen zum Kauf oder zur Pacht aus ganz Hessen finden Sie online. Auf streuobstwiesen-boerse.de können Sie kostenlos Anzeigen rund um‘s Streuobst einstellen. Auf Webseiten zur Permakultur finden Sie außerdem Anleitungen, wie sie eine Streuobstwiese noch artenreicher und Trockenheitsresistenter umgestalten können, beispielsweise https://www.permakulturtipps.de/permakultur-abc/waldgarten/.
Bäume adoptieren
Eine Baumpatenschaft ermöglicht den Streuobst-Besitzer*innen Neupflanzungen sowie die Bestandspflege. Fragen Sie nach, auch wenn ihre Stadt und Gemeinden noch keine Baumpatenschaften anbieten sollte. Manchmal braucht es nur eine Initialzündung.
So unterstützen Sie den Erhalt eines Streuobstbestandes vor Ort, können mitunter frisches, regionales Obst ernten und viel über die Pflege eines Obstbaumes lernen.
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